Hausfasnet

Raus mit em Gole

Jedes Jahr um die selbe Zeit - Mittwoch Abend vor dem Glompigen Donnerstag - wird in Riedlingen die Fasnet offiziell eröffnet. Vor dem Gole-Heim versammeln sich die Kinder der Stadt und rufen lauthals "Raus mit em Gole". Als Belohnung für ihr lautstarkes rufen erhalten die Kinder Süßigkeiten von den Boppele. Musikalisch umrahmt von Stadtkapelle und Fanfarenzug hüpfen schließlich Boppele und Kupfernäsen aus dem Gole-Heim, wonach die Traditionsmasken gemessenen Schrittes folgen. Als Höhepunkt folgt der Auftritt des Gole mit Gefolge in bengalischer Beleuchtung unter einem Feuerbogen. Nachdem das Gole-Lied gemeinsam gesungen wurde, ziehen Gole und Maskenschar mit einem Fackelumzug in die Stadt ein. Spätestens dann wird jedem klar: "Jetzt isch wieder mol dia Zeit, wo ma em Städle Gole schreit!

 

Mohrenwäsche

Nachdem der Gole in die Stadt eingezogen ist, folgt am Mittwoch Abend auf dem Marktplatz die Mohrenwäsche. Bereits in den 50ern wurde dieser Brauch der Riedlinger Mohrenwäscher mit Freude zelebriert, jedoch im Laufe der Jahre dann wieder eingestellt. Anlässlich der neu aufgelegten Gruppe des Laufmohrs und seinen Wäschweibern wurde dann im Jahr des 750-jährigen Stadtjubiläums 2005 auch die Mohrenwäsche wieder aus dem Tiefschlaf erweckt.
Eine bekannte Persönlichkeit, die sich um Riedlingen verdient gemacht hat, aber nicht in der Stadt geboren ist, wird vorab geheim ausgewählt und als große Überraschung für die versammelte närrische Bürgerschaft an diesem Abend präsentiert. Dabei werden zuerst mal in humorvoller Art und Weise die Ecken und Kanten der zu waschenden Persönlichkeit umschrieben, bevor sie dann auf die Bühne geholt und in einem Waschzuber zum echten "Riedlinger Mohr" gewaschen wird.

 

Narrenbaum setzen

Der Riedlinger Narrenbaum wird seit 1933 alljährlich aufgestellt. Am "Glompigen Donnerstag" werden die Riedlinger Schüler durch die Narrenschar von Ihren Schulpflichten befreit, denn der GOLE benötigt viele starke Hände die den Narrenbaum in die Stadt ziehen. Dieser wird nach einem Umzug "um den Stock" von den Zimmerleuten fachmännisch auf dem Marktplatz gesetzt. Sobald der Narrenbaum steht folgt der traditionelle Boppeletanz auf dem Marktplatz.

 

Stroßa Fasnet

Der Donnerstag Nachmittag gehört vor allem den kleinen Narren. In der Fußgängerzone findet die Riedlinger Stroßafasnet mit Narrentreiben, Umzug und Kinderspielen statt. Meist schließt sich auch die Gastronomie mit eigenen Angeboten wie Kinderdisco, Narrenkaffee und anderen Aktionen an.

 

Narren- und Zunftball

Am Abend des "Glompigen Donnerstags" treffen sich die Riedlinger Narren in der Stadthalle beim Narrenball bzw. auch am Sonntag beim Programmgleichen "Zunftball". Wer schon einmal einen dieser Bälle besucht hat kann bestätigen, dass es den Akteuren jedes Jahr aufs neue gelingt ein tolles Programm auf hohem Niveau darzubieten.

 

Besuchstag

Fasnetsfreitag ist in Riedlingen der sogenannte Besuchstag. Gole und Gefolge besuchen zuerst die städtischen Kindergärten um mit den Kindern zu spielen, tanzen und singen. Anschließend gehts ins Krankenhaus und ins Altenheim um Genesungswünsche zu überbringen und auc h dort für Fasnetsstimmung zu sorgen. Selbst die Neugeborenen erfahren so von Anfang an wer der Gole ist und der närrische Nachwuchs ist gesichert.

 

Boppele Sonntag

Der Sonntag gehört hauptsächlich dem "Narrensamen". Nach einem Umzug der Zunft durch die Stadt wird den kleinen Narren in der Versteigerungshalle ein Spiele-Parkur mit vielen Unterhaltungs- und Gewinnmöglichkeiten geboten. Neben der Halle können die Kleinen außerdem noch eine Rundreise mit der zunfteigenen Bahnlinie, dem "Golebähnle", welches einst von Max Gairing gestiftet wurde, buchen.

 

Froschkutteln essen und Abrutschen

Traditioneller Höhepunkt der Fasnet für die meisten Riedlinger Narren ist das seit 1829 stattfindende Froschkuttelnessen am Fasnets-Dienstag. Bereits um 8.45 Uhr versammeln sich die männlichen Narren am Rathaus, um danach im Gänsemarsch um den "Stock" wieder zurück zum Rathaus zu ziehen. Im Rathaussaal herrscht dann ausgelassene Narrenstimmung. Neben dem Kuttelnschmauß und reichlichem Narrengesang werden hier in Reimform durch verschiedene Narrenkünstler die unterjährigen Mißgeschicke so mancher bekannter Riedlinger vorgetragen. Zeitgleich treffen sich die "Weiber der Sadt" zu Ihrem Froschkuttelnessen im Hirsch, wo ein ähnliches Programm stattfindet. Ab 11 Uhr werden die Herren der Schöpfung dann von den Weibern der Stadt auf dem Marktplatz erwartet. Da die Eingangstür des Rathauses von den Weibern verschlossen wird, muß das Rathaus vom ersten Stock über eine Rutsche verlassen werden. Danach folgt wiederum ein Gänsemarsch zum Gasthaus Kreuz, in welchem die Fensterläden bereits zugeklappt sind, da hier nun Witze erzählt werden.

 

Fasnetsdienstagsumzug

Jeden Fasnetsdienstag findet mittags ein großer Umzug statt, an dem sich Gruppen aus dem ganzen Umland sowie befreundeter Narrenzünfte der VSAN beteiligen. Dieser Umzug entstand im Jahre 1905 als sogenannter "Kinderumzug".
Neben Kindergartengruppen nehmen hier auch Gruppen vom Kappenabend teil, die alljährlich mit neuen phantasievollen Verkleidungen den Umzug bereichern."

 

Fasnetsverbrennen

Wenn es in der "5. Jahreszeit" am schönsten ist, naht auch schon das Ende. So wird am Dienstag Abend der Geist, der eine Woche lang sein Unwesen in den Gassen der Stadt getrieben hat, verurteilt und die Fasnet auf dem Marktplatz verbrannt. Die GOLE und Traditionsmasken ziehen anschließend mit einem Fackelumzug wieder ins GOLE-Heim ein und "schlafen" dort bis "ma em Städtle wieder GOLE schreit".

 

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